Künstlerische Praktiken, Netzwerke und materielle Kultur China-Fokus

Die Forschung zur chinesischen Kunstgeschichte am Institut umfasst Malerei, Fotografie, buddhistische Kunst, rituelle und materielle Kultur sowie die Verbreitung von Bildern und Objekten in Asien und Europa. Die von den KunsthistorikerInnen des IKO initiierten Projekte konzentrieren sich auf die Erforschung künstlerischer Praktiken und Netzwerke sowie mit der materiellen Kultur verbundenen Gewohnheiten. 

Promotionsprojekte befassen sich zudem mit Fragen der Methodik, Konservierung, Sammlungsgeschichte und zeitgenössischer Kunst. Diese weitreichende Perspektive positioniert die chinesische Kunst in einen Dialog mit umfassenderen kunsthistorischen Debatten. 

Forschung China Focus

Prof. Sarah E. Fraser

Prof. Sarah E. Frasers Forschung befasst sich mit historischen und theoretischen Untersuchungen asiatischer, europäischer und globaler zeitgenössischer Kunst mit Schwerpunkt auf den transkulturellen Austausch von Medien und Designs; fotografischen Themen, die im 19. Jahrhundert in panasiatischen Kontexten entwickelt wurden; der modernen Malerei in Ostasien; Studien zum kulturellen Erbe, die Untersuchungen zur Zerstörung, Erhaltung und Entfernung von Denkmälern umfassen; sowie Ansätze der Digital Humanities für asiatische und buddhistische Kunst. 

Zu ihren aktuellen Buchprojekten gehören „Ink and Oil: Chinese Artists Trained in Europe (1920–1960)“, herausgegeben gemeinsam mit Prof. Kuiyi Shen und Dr. Giulia Pra Floriani (erscheint 2026), sowie eine Studie zum historischen Gedächtnis, kulturellen Erbe und Denkmälern im China des 20. Jahrhunderts. Prof. Fraser ist außerdem Herausgeberin der Zeitschrift Archives of Asian Art (Duke University Press) und der „Series in Transcultural Asian Art,“ erschienen bei Springer. 

Dr. Monica Klasing Chen

Dr. Monica Klasing Chens Habilitationsprojekt analysiert die Entwicklung von Gewohnheiten im Zusammenhang mit der materiellen Kultur in China. Das Projekt untersucht Recyclinggewohnheiten, Bedeutungswandel innerhalb der materiellen Kultur sowie Praktiken, die im Zuge der Mechanisierung der Hausarbeit entstanden sind anhand normativer Texte des 19. und 20. Jahrhunderts. Es tritt in einen Dialog mit wissenschaftlichen Debatten zu Abfall, Gender Studies und Geistesgeschichte. 

Als Mitglied der Arbeitsgruppe „Allgemeines Wissen“ entwickelt sie gemeinsam mit Dr. Shih-Pei Chen am Max-Planck-Institut für Wissensgeschichte ein Digital-Humanities-Projekt. Das Projekt nutzt visuelle Analysetechnologien, um transkulturelle Transfers visueller Materialien zwischen China und Japan zu erforschen. Als Mitglied des wissenschaftlichen Netzwerks des Projekts „Knowing Hands“ unter der Leitung von Marta Hanson und Stéphanie Homola untersucht sie außerdem die Verwendung von Handdiagrammen in chinesischen Alltagsenzyklopädien und Handbüchern. 

Aktuelle Dissertationen betreut von Prof. Sarah Fraser

  • Bai Bing
    Demythologizing Ni Zan: Artistic Practice, Everyday Life, and Social Networks (1306-1374)
  • Giacomo Cacciaguerra  
    Out of China, Where Then? Sinophone Contemporary Art Beyond Chineseness
  • Chen Tianyi  
    Making Bhutanese Art: Dzong, Absence, and Reconsidering the Agency and Transculturality of Bhutanese Art and Art History
  • Cui Yixiong  
    Kalligraphie Buddhistischer Heiliger Texte Auf Steinpfeilern
  • Li Chenqi  
    Chamber of Sacred Images: Ritual and Representation in Eastern Han Tomb Murals, 2525-220 AD
  • Lili Zhang Hanselmann   
    Defining Fish Image: A Study of Artistic Decorations and Sociocutural Relations in 16-19 Centuries China  
  • Liu Heng  
    The reception and assimilation of European art in China and Japan: from 1582 to 1644 
  • Mei Lin  
    Buddhist Pantheon in Cave Shrines, 5th-8th c.
  • Wang Jialu  
    China’s Artistic Diaspora in the Context of Nation Building, 1912-1949
  • Wang Yuechen  
    Investigation on the Historical Tradition: Mural in the Making of Modern Art in Tibet
  • Zhou Muyu  
    Trade and Brush: Transcultural Trajectories of Guangcai Porcelain from the 18th to the 21st Century