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Institut für Sinologie Propädeutikum

Aktuelles

Alle Anwärter für das Studium der Sinologie im BA Ostasienwissenschaften oder für die Teilnahme am sinologischen Sprachpropädeutikum müssen sich verbindlich zum 15.9. eines Jahres anmelden! Details zur Anmeldung finden Sie auf der Seite des Vorsemesterkurses. Aktuelle Informationen zum Stoffplan des Sprachunterrichts finden Sie auf Moodle (E-Learning Plattform) unter Philosophische Fakultät -> Ostasienwissenschaften -> Propädeutikum bzw. im Moodle-Kurs Propädeutikum. Den Stundenplan finden Sie im Vorlesungsverzeichnis in heiCO.

Allgemeines

Mit dem Wintersemester 1989/90 wurde am Sinologischen Seminar der Universität Heidelberg ein Sprachintensivkurs, das sogenannte Propädeutikum institutionalisiert. Als Sprachintensivkurs hat es das Ziel, das methodische Fachstudium der Sinologie, klassisch und modern, vorzubereiten. Der 34-wöchige Intensivkurs Chinesisch (mit im Durchschnitt etwa 18 Wochenstunden), verteilt auf zwei Semester und einen Ferienkurs, ermöglicht schnelle Fortschritte und die sichere Beherrschung des gesprochenen Chinesisch schon nach wenigen Monaten: Bis zum chinesischen Neujahrsfest können Studierende ein eigenes Theaterstück auf Chinesisch aufführen. 

Das sehr intensive Curriculum des Propädeutikums entstand aus langer Erfahrung mit unterschiedlichen sinologischen Ausbildungsgängen. Das sinologische Studium integriert die Sprachausbildung oft in Form von Streukursen, deren Ergebnisse nicht immer in einem guten Verhältnis zum betriebenen Aufwand standen. Studienabbrüche in relativ hohen Hochschulsemestern sowie überproportional lange Studienzeiten sind dabei keine Ausnahmen. Der zentrale Punkt im Sinologiestudium ist aber die Beherrschung der Zielsprache. Im Heidelberger Propädeutikum werden die Studierenden, die von vorneherein Kurz- und Langzeichen erlernen, deswegen in unterschiedlichen Unterrichtsformen, im Plenum und in Kleingruppen und unter Zuhilfenahme auch digitaler Methoden (z.B.der Chat-Kurs) unterrichtet. Wer während des Heidelberger Propädeutikums (ggf. bereits im Vorsemesterkurs) merkt, dass die chinesische Sprache doch nicht das „Richtige“ ist, hat ein paar Wochen, höchstens ein paar Monate „fehlinvestiert.“ 

Auf der anderen Seite muß man sehen, dass für den Sinologen im Berufsleben speziell die sprachpraktischen Kenntnisse ausschlaggebend sind. Deshalb wird im Propädeutikum zunächst auch sehr viel Wert auf eine gute Ausbildung im SPRECHEN gelegt. Auch wer sich nach bestandenem Propädeutikum nicht für die Aufnahme eines chinawissenschaftlichen Fachstudiums entscheidet, hat allein schon durch die Menge des durchgearbeiteten Stoffes sich in weniger als einem Jahr mehr erworben als andere während eines ganzen sinologischen Studiengangs: Der Stoff des Propädeutikums entspricht etwa vier Semestern „traditionellem“ Sprachunterricht. Auch für Interessenten aus anderen Fachbereichen wie Medizin oder Jura besteht also die Möglichkeit, sich durch Teilnahme am Propädeutikum die sprachliche Grundlage für eine landesbezogene Spezialausbildung zu sichern. Es muß aber nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass der Kurs in seiner Organisation als nahezu neunmonatiger Intensivlehrgang von den Lernenden ein Höchstmaß an Leistungsbereitschaft und zeitlichem Aufwand voraussetzt und nicht en passant mitgenommen werden kann.

Zur Struktur des Propädeutikums

Dauer: 2 Semester plus 1 Vorsemester- und 1 Zwischensemesterkurs, in der Regel 34 Wochen.

Sprachunterricht von 20 Semesterwochenstunden im 2-wöchigen Vorkurs, 18 Semesterwochenstunden während des ersten Semesters und im zweiwöchigen Zwischensemesterkurs, der sich daran anschliesst, 16 Semesterwochenstunden während des zweiten Semesters. Sprachfähigkeiten werden durch Theaterspiel (1. Semester), Schnellesefähigkeiten durch den Chat gefestigt (2. Semester).

Beginn des Studiums: 2 Wochen vor Beginn der Vorlesungszeit im Wintersemester. 

Der Sprachunterricht Chinesisch ist auf folgende Lernziele fokussiert: Kommunikation, Phonetik, Grammatik, Lesen. Das Propädeutikum erlaubt die Erarbeitung eines aktiven Wortschatzes von ca. 1600 Einheiten (Grundwortschatz 3000 Wörter). Es werden nicht nur die in der Volksrepublik China gebräuchlichen Kurzformen der Zeichen vermittelt, sondern auch die traditionellen Standardformen, sogenannte Langzeichen, die in Hong Kong und Taiwan u.a. Anwendung finden.

Der Wochenablauf im Propädeutikum ist folgendermaßen strukturiert: Sprachunterricht täglich , z. T. in Gruppen, z.T. im Plenum (Gruppen 1, 2, 3 im Wechsel: Hörverständnis-, Konversation-, Grammatik-Übungen; Plenum: Übersetzungspraxis, Grammatikunterricht, Schriftzeichenkunde. Die Gruppenstunden werden von Lektor*innen aus unterschiedlichen Teilen der Volksrepublik China und aus Taiwan ausschließlich in der Unterrichtssprache Chinesisch durchgeführt.

Von allen Lernenden wird die Bereitschaft erwartet, sich nach Unterrichtsschluß das neu vorgestellte Material in individueller Arbeit intensiv vorzuführen; schriftliche Hausaufgaben zur Nachbereitung, sowie Tests (mündlich und schriftlich) werden in den einzelnen Unterrichtseinheiten geschrieben. Ein wichtiger Teil des persönlichen Einsatzes besteht im Auswendiglernen korrekter Sprachausschnitte (laut gesprochen, um die Flüssigkeit zu erhöhen) bzw. im Repetieren der chinesischen Schriftzeichen. Die Progression im Kurs ist extrem hoch: der zu erlernende aktive Zeichenschatz liegt bei ca. 1600 Einheiten; der Grundwortschatz bei ca. 3000 Wörtern.

Ein Tag der Woche ist in der Regel Wiederholungstag bzw. Klausurtermin. Pro Semester werden zwei Klausuren geschrieben, die insgesamt mit ausreichend bestanden sein müssen. Eine Nachklausur (im Falle von Krankheit etc.) wird bei Bedarf nach Ende des Semesters angeboten. 

Im ersten und zweiten Semester finden das Proseminar Ostasien in der Weltgeschichte (I und II) statt, im ersten Semester ergänzt durch das Proseminar Einführung in die Geschichte, im zweiten Semester durch das Proseminar Einführung in die Literatur. Die Proseminare enthalten auch Elemente zur Hilfsmittelkunde, die im Sprachteil des Propädeutikums um sprachliche Hilfsmittel ergänzt werden.

Benotung und Fehlzeiten

Ein wesentlicher Punkt für den erfolgreichen Abschluss des Propädeutikums ist die Teilnahmefrequenz: bei einem betreuungsintensiven Fremdsprachenunterricht wie im Chinesischen ist regelmäßiger Besuch der Unterrichtsveranstaltungen unbedingt notwendig. Insgesamt dürfen während des gesamten Propädeutikums in jeder Einheit höchstens zweimalig entschuldigt fehlen. Jede Unterrichtseinheit wird einzeln von den jeweiligen Lehrkräften benotet. Die mündliche Note im Propädeutikum setzt sich zusammen aus den Noten für die mündliche Prüfung und den Leistungen in der Gruppenarbeit (Mitarbeit, Hausaufgaben).

Die Noten werden nach dem folgenden Schema vergeben:

  • 50% mündlich:
    • berechnet aus Teilnoten für die unterschiedlichen Unterrichtseinheiten in den Gruppen und im Plenum
    • mündliche Prüfungen
  • 50% schriftlich:
    • Klausuren

Unterrichtsmaterial

Als Lehrwerk wird ein in Zusammenarbeit mit der Taiwan Shifan Daxue gemeinsam entwickeltes multimediales Lehrwerk verwendet. 

Für den Unterricht in Schriftzeichenkunde ist notwendig:

  • Far East 3000 Chinese Character Dictionary  遠東漢字三千字典, Taipei: The Far East Book Co. 2003, 802 pp.

Als analoge Wörterbücher werden außerdem empfohlen:

  • LANGENSCHEIDTS HANDWÖRTERBUCH CHINESISCH, Berlin: Langenscheidt 1996, 458 u. 304 S.
  • DAS NEUE CHINESISCH-DEUTSCHE WÖRTERBUCH [Xīn Hàn-Dé cídiǎn], Beijing: Shangwu 1996, 1164 S.
  • CHINESISCH-DEUTSCHES UNIVERSALWÖRTERBUCH, v. W. Fuchsenberger u. Zhang Honggang, Shikaimin, Beijing: Waiwen 2001, 1514 S.

Zur Ergänzung werden empfohlen:

  • CHINESISCH-DEUTSCHES STILWÖRTERBUCH FÜR KONVERSATION [Hàn-Dé huìhuà yòng xiūcí cídiǎn], von Liu Mau-Tsai, Berlin: de Gruyter 1980, 815 S.
  • XINHUA ZIDIAN, Beijing: Shangwu 1971, 616 S
  • 201 CHINESE VERBS: COMPOUNDS AND PHRASES FOR EVERYDAY USAGE, von Eugene und Nora Ching, Woodbury, N.Y. : Barron's Educational Series, 1977, 264 S

Und digital: Pleco (App),  zdic.net.