ハイデルベルク大学日本学研究所後援会
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新着情報
Vortrag: "Mit Japanologie zum Bibliothekar" am 15.11.2017 im Institut für Japanologie Heidelberg
Im Rahmen der Vortragsreihe „Japanologie im Beruf” hielt Constantin Künzl am 15.11.2017 einen Vortrag über seinen Einstieg ins Bibliothekswesen und den Stand wissenschaftlicher Bibliotheken im 21. Jahrhundert. Herr Künzl, der 2010 seinen Abschluss in Japanologie machte, war als Student mehrere Jahre lang Hilfskraft an der Bibliothek des Instituts für Japanologie und hatte von 2011 bis 2014 eine Stelle als wissenschaftlicher Angestellter an der Bereichsbibliothek Ostasien (BOA). Seit 2016 ist er an der Bibliothek der Landesstelle für Volkskunde am Landesmuseum Württemberg in Stuttgart beschäftigt. Bibliotheken haben in den frühen Jahren des 21. Jahrhunderts einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Das Aufkommen neuer Medienarten und der hohe Stellenwert, den das Internet in der Verbreitung und im Konsum von Medien einnimmt, zwingen Bibliotheken dazu, ihren Stellenwert neu zu definieren. Das Bild vom in sich geschlossenen Wissensspeicher, in dem hauptsächlich Bücher zu finden sind, ist längst passé. Die Bibliotheken der Gegenwart bieten auch Spiele, E-Books, Online-Zeitschriften und mehr an. Und damit kommen auch neue Anforderungen an Bibliotheken und ihr Personal. Dieser Erneuerungsdruck ist ein Beispiel für die Krise, in der sich das Bibliothekswesen zur Zeit befindet. Fast scheint es, als wären Bibliotheken in der Bringschuld, zu beweisen, dass sie in einer Zeit, in der man alles scheinbar über Google und Wikipedia erfahren kann, noch eine Rolle spielen.
In dieser Zeit des Umbruchs, so Künzl, sind die Chancen für junge Quereinsteiger aus den Geisteswissenschaften sogar ausgesprochen gut. Neben Praktika sind Stellen als Hilfskraft ein guter erster Einstieg, auch um Kontakte zu knüpfen und später bei Projektstellen oder Vakanzen bedacht zu werden. Bibliotheken sind gerade jetzt offen für neue Impulse und Veränderungen, und Geisteswissenschaftler bringen dafür nötige Kenntnisse mit sich. An einer ergänzenden Ausbildung oder besser noch einem Zweitstudium in Bibliotheks- und Informationswissenschaft kommt man aber nicht vorbei, wenn man Karriere im Bibliothekswesen machen will.
Mit einem Abschluss in einer Geisteswissenschaft wie Japanologie hat man jedoch zwei Schlüsselfähigkeiten: Medien- und Informationskompetenz. Medienkompetenz ist die Fähigkeit, Medien entsprechend den Gegebenheiten und Anforderungen zielführend einzusetzen, während Informationskompetenz die Fähigkeit zum gezielten Suchen, Sortieren und kritischen Auswerten von Informationen ist. Beide Kompetenzen sind für Bibliothekare des 21. Jahrhunderts von großem Wert. Die neue Rolle des Bibliothekars ist die eines Informationsdienstleisters, der den Nutzern der Bibliothek einen Weg durch den Informationsdschungel weist und statt der 10 Millionen Suchergebnisse, die Google liefert, die richtige Datenbank, die passende Online-Zeitschrift oder ein gutes altes Buch empfehlen kann. So wie sich die Rolle der Bibliotheken wandelt, verändert sich auch die Rolle der Bibliothekare. Eine Bildung, die über die Fachkenntnisse hinausgeht, ist dabei auf jeden Fall von Vorteil. Wer also zum Beispiel eine Fremdsprache wie Japanisch erlernt hat, hat gute Chancen, einen Einstieg ins Bibliothekswesen zu finden und die Bibliothek des 21. Jahrhunderts mitzugestalten.