Chinas goldene Himbeeren
Einigen werden sicher die „Golden Raspberries“, die goldenen Himbeeren, die jedes Jahr in den USA verliehen werden, ein Begriff sein. Mit ihnen werden jährlich einen Tag vor den Oscarverleihungen die schlechtesten Leistungen im Filmgeschäft „ausgezeichnet“.
Seit 2009 wird ein ähnlicher Preis auch in China verliehen. Vom Filmkritiker Cheng Qingsong 程青松 ins Leben gerufen zeichnen die „Golden Brooms“ (金扫帚奖 Jinsaozhou jiang) jährlich die schlechtesten Filme, Regisseure und Schauspieler aus. Es ist verständlich, dass nur selten Leute anwesend sind, um ihre „Ehrungen“ persönlich entgegenzunehmen. Dieses Jahr war allerdings mit Wang Baoqiang 王宝强 das dritte Mal in der Geschichte der Golden Brooms ein Preisträger anwesend, um seinen Preis entgegenzunehmen.
Wang, der eigentlich Schauspieler ist, feierte mit Buddies in India (大闹天竺 Danao tianzhu) sein Debüt als Regisseur. Dies scheint wohl nicht ganz so geklappt zu haben, wie er es sich vorgestellt hatte: gleich mit drei Golden Brooms wurde der Film ausgezeichnet. Wang aber nahm die Sache sportlich. Er meinte, er sei seinem Publikum eine Entschuldigung schuldig und sieht die Auszeichnungen als einen Ansporn, sich zu verbessern. Es sei sein erstes Mal bei den Golden Brooms, und dabei sollte es auch bleiben.
|