Sinologen im Ruhrgebiet - vor einem halben Jahrhundert

In den frühen sechziger Jahren wurde die Bochumer Ruhr-Universität gegründet und bald darauf gab es dort auch Ostasienwissenschaften
Schon 1967 fand eine Konferenz der europäischen Junior Sinologues in Bochum statt.

Lehrer

Im Bereich Sprache und Literatur unterrichte dort Alfred Hoffmann (1911-1997), für Geschichte war Tilemann Grimm (1922-2002) zuständig; in den siebziger Jahren ging Hoffmann in den Ruhestand, Grimm wechselte an die Universität Tübingen. 
Ihre Nachfolger waren Helmut Martin und Bodo Wiethoff.
(Es gab damals enge Beziehungen zwischen Berlin und Bochum, die zu den ersten Universitäten mit moderner Sinologie gehörten. Hoffmann und Wiethoff gingen von Berlin nach Bochum, Kubin und einige spätere Stabi-Bibliothekarinnen Richtung Osten.)

Studenten

Zu den Studenten der siebziger Jahre gehörten unter anderen der etwas ältere Wolfgang Kubin und der jüngere Wilfried Spaar.
Spaar studierte bei Hoffmann, promovierte dann aber bei Wiethoff. 1984 erschien die gedruckte Fassung der Dissertation (s.u.).    
 
Wie Helmut Martin ging auch Spaar zum Sprachstudium nach Taiwan, Kubin war schon etwas früher in Beijing gewesen. (Grimm und Hoffmann waren vor 1949 in China.)
 
(Studierende aus Bochum und Heidelberg gründeten übrigens die „Arbeitsgemeinschaft junger Chinawissenschaftler/Innen“ , die sich seit über 25 Jahren jährlich trifft.)

Publikationen

Ab 1978 erschien das Bochumer Jahrbuch zur Ostasienforschung. 

Im ersten und zweiten Band waren u.a. Kubin und Spaar vertreten. 1986 erschien noch mal ein längerer Beitrag  von Spaar.

Spaar war auch im Fachverband Chinesisch aktiv; 1991 erschien in der Zeitschrift CHUN ein Beitrag über das Propädeutikum an der Universität Heidelberg.

Arbeitsplätze

Zu dieser Zeit war Kubin schon längst nach Berlin umgezogen und arbeitete an der Freien Universität. Spaar ging nach seinem Taiwanaufenthalt in die USA und traf bald nach seiner Rückkehr nach Deutschland in Heidelberg ein; damals war die Sinologie noch in der Sandgasse. 
Auch Kubin hatte sich mal hier beworben, entschied sich aber dann für die Universität Bonn.

Literatur:

Spaar, Wilfried: Die kritische Philosophie des Li Zhi (1527 - 1602) und ihre politische Rezeption in der Volksrepublik China / von Wilfried Spaar. - Wiesbaden: Harrassowitz, 1984. - 608 S. (Veröffentlichungen des Ostasien-Instituts der Ruhr-Universität Bochum; 30)

 
 
Dr. Thomas Kampen

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Letzte Änderung: 24.02.2021
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