Newsletter Oktober 2014 Nr. 77

INHALT

Absolventenfeier des Zentrums für Ostasienwissenschaften

Das Zentrum für Ostasienwissenschaften, das dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert, verabschiedete sich im festlichen Rahmen in der Alten Aula von den diesjährigen Absolventinnen und Absolventen.

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Mit dem Schiff nach China - vor 75 Jahren

Reist man heute nach China, lehnt man sich gemütlich im Flugzeug zurück und erreicht sein Ziel binnen weniger Stunden. Mitte des 20. Jahrhunderts erwies sich eine Reise nach China deutlich schwieriger. Dennoch wagten sich einige deutsche Auswanderer mit dem Schiff auf den beschwerlichen Weg. Thomas Kampen erzählt uns von ihnen.   

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"Shikumen Architektur in Shanghai - Eine neue Wohnform zwischen chinesischer Tradition und fremden Einflüssen" Vortrag von Claudia Criscino

Frei nach dem Motto „Sinology goes public“ gewährte Claudia Criscino in einem Vortrag für das Konfuzius-Institut Heidelberg einen Einblick in ihre Forschungen zur Shikumen Architektur Shanghais.

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Weltkriegsopfer: Drei Männer - drei Frauen - drei Hinrichtungen

Von Spionageaktivitäten in Japan und China während des Zweiten Weltkriegs handelt Thomas Kampens Artikel, der Aufschluss über die Schicksale deutscher Spione gibt.

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Absolventenfeier des Zentrums für Ostasienwissenschaften

Nach Jahren von Mühen und Büffeln, aber eben auch süßer Freiheit und Möglichkeit zur Selbstentfaltung endet so manches Studium mit einem trockenen Schmatzen. Dann nämlich, wenn der Mitarbeiter des Prüfungsamts den Eingang der BA, MA oder Magisterarbeit mit dem Stempelabdruck bestätigt. Und das soll es gewesen sein? 

Zum Glück erhalten die Absolventen des Zentrums für Ostasienwissenschaften bereits seit einigen Jahren einen persönlicheren Abschied von der Universität. Damit erfährt dieser doch so zentrale Moment eine angemessene Würdigung, da mit dem Studium doch auch ein zentraler Lebensabschnitt zu Ende geht. 

Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums des Bestehens des ZOs und des inzwischen fünften Jahres einer Abschlussfeier, wurden die Absolventen am Abend des 17. Oktober in besonders festlichem Rahmen verabschiedet. In diesem Jahr hatte das ZO die Alte Aula und für den anschließenden Empfang die Bel Etage reserviert. Nach einem kurzen Grußwort von der Leiterin des ZOs, Frau Prof. Melanie Trede, eröffneten Maximilian P. und Odila Schröder das Programm mit einigen schwungvollen Liedern. Um den anwesenden Eltern, Freunden und Kommilitonen der Absolventen einen Einblick in die Studienleistungen am ZO zu geben, folgten drei kurze Vorträge von Absolventen auf BA, MA und Promotionsniveau. Trotz der Zeitnot geschuldeten Verdichtung veranschaulichten die Vorträge, wie breit das Spektrum der Profile und Studienbereiche an den drei Instituten ist. Mit der individuellen Würdigung der Absolventen folgte daraufhin der Hauptteil der Veranstaltung. Die Professoren gingen dabei nicht nur kurz auf das Thema der Abschlussarbeit der einzelnen Absolventen ein, sondern sie stellten auch die Besonderheiten des individuellen Studienhintergrunds vor, bevor sie den Absolventen eine persönliche gestaltete Urkunde und eine Rose überreichten. Dabei ist hervorzuheben, dass es so gelungen ist - im Vergleich zu anderen Instituten - engere persönliche Verhältnis zwischen Dozenten und Studierenden am ZO auch in diesem festlichen Rahmen abzubilden. Auch die Absolventen, die leider nicht an der Feier teilnehmen konnten, fanden in der Nennung Ihrer Abschlüsse und Themen der Abschlussarbeiten Erwähnung. 

Insgesamt war es eine sehr gelungene Veranstaltung, die es den Absolventen sowie ihren Kommilitonen, Freunden und Familie ermöglichte in festlichem und doch ganz nach ZO-Art persönlich unkomplizierter Atmosphäre den Studienabschluss zu feiern. Der herzliche Dank geht an die Organisatoren! Außerdem wünscht SHAN e.V. allen Absolventen viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg und wir hoffen, dass über SHAN viele mit dem Institut und den Studierenden in Kontakt bleiben werden.

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Die Bachelorabsolventinnen und -absolventen

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Die Masterabsolventinnen und -absolventen

 

Text: Helen Hübner

Fotos: Susann Henker

 

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Mit dem Schiff nach China - vor 75 Jahren

Auf einer Passagierliste der "Potsdam" vom 29. November 1938 steht der Name Adolf Storfer, dahinter: m, 50, led., Wien, Deutsch, Schriftsteller, Shanghai. Knapp fünf Wochen nach der Abfahrt von Bremen  erfolgte die Ankunft in Shanghai. Mit dem gleichen Schiff reiste auch der Journalist Ladislaus Frank, der schon in Wien mit Storfer (1888-1944) befreundet war. (Links zu den Passagierlisten finden sie hier und hier.)

Storfers Flucht war typisch für die damalige Zeit, aber seine Aktivitäten nach der Ankunft im Fernen Osten waren ungewöhnlich: schon Anfang Mai 1939 veröffentlichte er in Shanghai die erste Ausgabe seiner neuen Zeitschrift "Gelbe Post".

Storfer war Herausgeber, Autor, Buchrezensent und Filmkritiker. Die Zeitschrift erschien bis 1940, dann musste Storfer - vor allem wegen finanzieller Probleme - aufgeben. Auch sein Gesundheitszustand war schlecht, das schwüle Shanghaier Klima vertrug er nicht. Storfer gelang zwar bald darauf die Weiterreise nach Australien, starb dort aber schon 1944.

Shanghai Jewish Chronicle, ein Konkurrenzblatt, bei dem Ladislaus Frank arbeitete, hielt sich ein paar Jahre länger.

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Familie Krips

Im März 1939 flohen auch Hermann und Ilse Krips aus Frankfurt über Genua, Suez, Colombo, Singapur und Hongkong nach Shanghai, wo sie Ende April eintrafen. Ende Oktober wurde dort Tochter Sonja geboren, die im Januar 2014 Heidelberg besuchte.  Sonja schrieb: " Ich denke, dass im Jahre 1939 eventuell 20 Babies von ihren tapferen Müttern 'im Bauch' mit auf die Flucht aus Deutschland und Österreich mitgenommen worden sein könnten."

Der schon 1934 geborene Martin Beutler (aus Merseburg) verließ Ende April 1939 mit seinen Eltern Deutschland und erreichte Shanghai nach "einer zehnwöchigen Reise um Afrika" auf dem Schiff „Usaramo“.

[Der Ausstellungskatalog "Leben im Wartesaal" (Berlin, 1997) enthält ein Kapitel über 'Kindheit in Shanghai'.]

Etwa zur gleichen Zeit ist wohl auch der Mannheimer Student Wilhelm Mann über Frankreich nach China gereist und arbeitete dort jahrzehntelang als Arzt und Biochemiker.

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Familie Jensen

Im gleichen Frühjahr hatten die Ärzte Dr. Becker, Dr. Jensen und Dr. Kisch mit dem Schiff England verlassen – sie  reisten nach Hongkong; im Sommer folgten Dr. Baer, Dr. Freudmann, Dr. Iancu und Dr. Kanetti – sie hatten alle am Spanischen Bürgerkrieg teilgenommen. Walter Freudmann schrieb später: „Sechs Wochen waren wir unterwegs gewesen, als wir Hongkong anliefen.“ (S.19) Die meisten arbeiteten bis zum Ende des Krieges in China, manche gingen nach Burma oder Indien. Dr. Jensen starb bei einem Flugzeugabsturz, die meisten andern kehrten nach Europa zurück. Dr. Becker und Dr. Mann gingen in die DDR.

Die nach Shanghai geflohenen blieben meist die ganze Kriegszeit dort und konnten die Stadt nicht verlassen; die Familien Beutler und Krips kehrten gemeinsam 1947 auf dem Seeweg nach Europa zurück und lebten dann im Osten Deutschlands.

 

Literatur:

Walter Freudmann: Tschi-lai!, Linz, 1947.

Arthur Clegg: Aid China - A memoir of a forgotten campaign, Beijing, 1989.

Georg Armbrüster/Michael Kohlstruck/Sonja Mühlberger (Hrsg.): Exil Shanghai. Jüdisches Leben in der Emigration 1938-1947, Teetz und Berlin, 2000.

Sonja Mühlberger: Geboren in Shanghai als Kind von Emigranten, Teetz und Berlin, 2006.

Thomas Kampen: Chinesen in Europa - Europäer in China: Journalisten, Spione, Studenten, Gossenberg, 2010.

[Von der GELBEN POST ist vor einigen Jahren in Wien ein Reprint erschienen.]

 

Dr. Thomas Kampen

 

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"Shikumen Architektur in Shanghai - Eine neue Wohnform zwischen chinesischer Tradition und fremden Einflüssen" Vortrag von Claudia Criscino

Das Konfuzius-Institut Heidelberg bietet Absolventinnen und Absolventen der Heidelberger Sinologie mit der Vortragsreihe „Sinology goes public“ die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.

Vergangenen Mittwoch gewährte Claudia Criscino im Rahmen der Vortragsreihe einen Einblick in ihre Arbeit zur Shikumen Architektur Shanghais. Claudia Criscino, die klassische und moderne Sinologie, sowie Öffentliches Recht in Heidelberg und Shanghai studiert hat und zurzeit am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“ tätig ist, bot zunächst eine Einführung in die noch junge Disziplin der chinesischen Architekturforschung.

Sie erläuterte, wie - angetrieben durch Liang Sicheng, Sohn von Liang Qichao, und dessen Ehefrau, Lin Huiyin - die Erforschung der chinesischen Wohnarchitektur ihren Höhepunkt im Laufe der 1980er-Jahre erlebte. Im Zuge des Baubooms der 1990er-Jahre wurde jedoch bereits ein Großteil der Shanghaier Shikumen Architektur zerstört und man gelangte zu der späten Einsicht, dass die Shanghaier Wohnarchitektur noch nicht genügend erforscht sei.

Die noch erhaltenen Lilong Viertel, die im Stile der Shikumen Architektur errichtet wurden, sind heute stumme Zeugen der Shanghaier Geschichte. Claudia Criscino zeigte anhand zahlreicher Bilder, wie sich die Viertel als Schmelztiegel chinesischer und europäischer Architektur von Flüchtlingsunterkünften zu Luxusimmobilien wandelten.

Während der Taiping Rebellion wurden als Antwort auf die nicht enden wollenden Flüchtlingsströme in den britischen Konzessionen erste Siedlungen, die noch aus Holzhütten bestanden, errichtet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandelten sich die Flüchtlingssiedlungen zu Arbeitervierteln. Nach Vorbild der damaligen Reihenhaussiedlungen, wie sie in Manchester und Essen vorzufinden waren, entstanden erste Lilong Viertel, die klassische chinesische Architektur mit dem "Charme" westlicher Arbeiterviertel verbanden. Mit der industriellen Entwicklung der zwanziger Jahre wandelte sich auch die Architektur der Shikumen Viertel. Der Stil wurde „verwestlicht“, Fachwerk wurde durch Stahlbeton ersetzt und Sanitäranlagen hielten Einzug in den Vierteln. Mit dem Komfort stiegen jedoch auch die Mietpreise, sodass 1930 bezahlbarer Wohnraum in den Vierteln rar wurde. Die Bewohner der Viertel wussten sich zu helfen: Selbst der kleinste Raum wurde untervermietet, sogenannte „falsche“ Stockwerke wurden eingezogen, in den Betten wurde schichtweise geschlafen. Die beengten Lebensverhältnisse in den Shanghaier Vierteln setzte der konfuzianischen Abschottung des Privaten ein Ende. Enge Bindungen zu den Nachbarn ließen die Lilong Viertel zu einem Ort der Gemeinschaft werden und in ihnen liege das kulturelle Erbe Shanghais, so Claudia Criscino.

Ein Großteil der Lilong Viertel ist dem Abrisstrend im Zuge der wirtschaftlichen Öffnung Chinas zum Opfer gefallen, sodass sich viele Bewohner gezwungen sahen in günstige Neubauten an den Stadtrand zu ziehen. Claudia Criscino berichtete von Gesprächen mit älteren Shanghaiern, die mit Wehmut an ihre Zeit in den Lilong Vierteln zurückdenken. Besonders vermissen sie die gemeinschaftliche Atmosphäre der Viertel, die kein Vergleich zu der Anonymität in den Hochhäusern sei, die das Stadtbild heute prägen.

Das Schicksal der noch erhaltenen Lilong Viertel stehe im ständigen Konflikt zwischen Denkmalpflege und Kommerz, so Claudia Criscino. Beispielhaft für diese Entwicklung seien die Shikumen Viertel Xintiandi und Tianzifang in Shanghai. Xintiandi wurde vollständig abgerissen, um an gleicher Stelle moderne Versionen der alten Shikumen Häuser zu errichten. Sie beherbergen heute noble Modeketten und teure Restaurants, die sich der Durchschnittschinese kaum leisten kann. Das Beispiel Tianzifang zeige jedoch, dass in Shanghai Denkmalschutz und Investorenwünsche vereinbar seien. Hier wurden die alten Shikumen Häuser renoviert und sie beherbergen heute kleinere Läden und Bars.

Claudia Criscinos Vortrag bot einen lebendigen Einblick in die gesellschaftliche, wirtschaftliche und architektonische Entwicklung Shanghais und bewies, wie vielseitig die Sinologie sein kann. Sicherlich wird das Publikum die kleinen Gassen Shanghais nach Claudia Criscinos Vortrag mit völlig anderen Augen sehen.

Der nächste Vortrag im Rahmen der Reihe „Sinology goes public“ findet am 5. November statt und widmet sich nur wenige Tage nach Halloween dem Thema der Unterwelt im vorbuddhistischen China.

Weitere Informationen zu „Sinology goes public“ finden sie hier.

 

Anna Schiller

 

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Weltkriegsopfer: Drei Männer - Drei Frauen - Drei Hinrichtungen

Vor 70 Jahren - am 7.11.1944, dem Jahrestag der Russischen Revolution - wurden in Japan Richard Sorge und Ozaki Hotsumi getötet, sie galten als kommunistische Agenten.    

Schon im Dezember 1942 war in Berlin die deutsche Widerstandskämpferin Ilse Stöbe hingerichtet worden; sie wurde im Juli 2014 im Auswärtigen Amt geehrt.    

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Ilse Stöbe

1931 war Ilse Stöbe, die aus einer Berliner Arbeiterfamilie stammte, einem Kommunisten namens Dr. Bosch vorgestellt worden, der sie für den militärischen Geheimdienst der sowjetischen Armee anwarb.  Sie arbeitete in den folgenden Jahren in verschiedenen Ländern vor allem in Polen.    

Dr. Bosch, der offenbar aus Lettland stammte, blieb bis 1933 in Deutschland. Im Frühsommer des Jahres traf er dort Richard Sorge, der von 1930-1932 für die Sowjetunion in Shanghai gearbeitet hatte. Er war Sohn eines deutschen Vaters und einer russischen Mutter, hatte in Deutschland studiert und war 1919 Mitglied der KPD geworden. Zehn Jahre später war er in den Fernen Osten geschickt worden. Da Sorge 1932 von Verhaftung bedroht war, kehrte er nach Europa zurück. Er sollte nun in Japan weiterarbeiten, Dr. Bosch sollte den Posten in Shanghai übernehmen. Im Herbst 1933 trafen beide unabhängig voneinander in Ostasien ein.    

Die finnische Kommunistin Aino Kuusinen, die damals – für den gleichen Arbeitgeber - nach China und Japan reiste, schrieb: „Der Chef wurde mir als Dr. Bosch vorgestellt.“ Sie sah, „daß Bosch in Shanghai als der Lette Abramov fungierte“. Von Shanghai reiste sie nach Tokyo und traf dort Sorge.    

Im Frühsommer 1935 wurde Dr. Bosch in China verhaftet, allerdings machte er kaum Aussagen, sodass Identität und Herkunft nicht geklärt werden konnten. Er benutzte auch die Namen Bronin und Walden, tatsächlich war sein ursprünglicher Name jedoch Lichtenstahl bzw. Lichtenstein.  Die deutsche Kommunistin Ursula Hamburger, die von 1930-1933 in Shanghai lebte und sich 1935 in Peking aufhielt, schrieb – als Ruth Werner - in Sonjas Rapport:  „In Shanghai war ein ausländischer Genosse, der Richards frühere Arbeit fortsetzte, verhaftet worden. Er schwieg bei allen Verhören, nicht einmal sein Name wurde bekannt. […] Die Weltpresse berichtete über ihn als Mr. X.“  Er konnte nach etwa zweijähriger Haft China verlassen und ging in die Sowjetunion.    

Aino Kuusinen wurde in Japan nicht enttarnt und konnte unbehelligt nach Moskau zurückkehren. Allerdings wurde sie dort später verhaftet. Nach dem Krieg veröffentlichten die beiden Überlebenden Bücher über ihre Tätigkeit. Kuusinen starb 1970, Dr. Bosch 1984.

Richard Sorge und Ozaki Hotsumi hatten sich Anfang der dreißiger Jahre in Shanghai kennengelernt. Ozaki, der lange in Taiwan und China gelebt hatte, arbeitete für eine japanische Zeitung und lernte so die amerikanische Journalistin Agnes Smedley kennen. Richard Sorge schrieb später über seine Gruppe: „Hauptmitglied war Ozaki, den ich wie schon vorher erwähnt, meiner Ansicht nach durch A. Smedley kennen gelernt habe. Aus dieser Zeit hatte ich ihn in Erinnerung als ich nach Japan kam.“ Ozaki hatte gute Beziehungen zur japanischen Regierung und war daher für Sorge äußerst nützlich; Ozaki war kein Kommunist, aber ein Gegner der japanischen Militärpolitik.    

Im Oktober 1941 wurden in Japan der Deutsche Richard Sorge, der Japaner Ozaki Hotsumi und weitere europäische und japanische Mitglieder der Gruppe festgenommen; ihnen wurde Spionage für die Sowjetunion vorgeworfen. Die meisten wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und dann nach der japanischen Kapitulation 1945 freigelassen. Zu diesen gehörte der Funker Max Christiansen-Clausen, der - wie Ruth Werner – später in der DDR lebte.         

 

Literatur: 

Willoughby, Charles: Shanghai Conspiracy, New York, 1952. 

Kuusinen, Aino: Der Gott stürzt seine Engel, Wien, 1972. 

Werner, Ruth: Sonjas Rapport, Berlin, 1977. 

Kampen, Thomas: Chinesen in Europa – Europäer in China, Gossenberg, 2010. 

Blasius, Rainer: Späte Ehrung - Steinmeiers Widerstandskämpferin, FAZ, 9.7.2014.    

 

Dr. Thomas Kampen

 

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Zuletzt bearbeitet von:
Letzte Änderung: 04.12.2014
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