A. Storfer: von Bukowina nach China

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A.J. Storfer wurde 1888 im damaligen Österreich-Ungarn geboren, heute liegt seine Heimat im Dreiländereck Moldawien-Rumänien-Ukraine. Der Ort lag an der Bahnstrecke nach Czernowitz – diese Stadt soll die Heimat seiner Mutter gewesen sein. Nordöstlich von hier liegt Kiew, nordwestlich Lemberg – Polen und Ungarn sind nicht weit.

Der junge Storfer studierte in Wien und Zürich, außerdem beschäftigte er sich mit Journalismus. Seine Hauptinteressen waren Psychologie und Sprache. Besonders beeindruckte ihn Sigmund Freud und lernte ihn kennen.

Die Reise nach Ostasien erforderte zunächst eine lange Bahnfahrt nach Bremen:

Schiff: Potsdam Datum der Abfahrt: 29. Nov. 1938 Archiv Ident-Nr.: AIII15-29. 11.1938- 2_N
Kapitän: - Abfahrts-hafen: Bremen Unternehmer: Nordd. Lloyd, Bremen Ankunftshafen: Shanghai, China
Reise-klasse Nr. Name Vorna-me(n) Geschl. Alter Fam. Stand Bisheriger Wohnort Staats-angehörig-keit Staat oder Provinz Beruf Ziel der Reise
Touristen-klasse 39 Storfer Adolf m 50 led. Wien Deutsch Oester-reich Schrift-steller Shang-hai

Quelle: https://www.public-juling.de/passagierlisten/listen.php?ArchivIdent=AIII15-29.11.1938-2_N&start=31&pers=&ankunftshafen=Shanghai%2C+China&abreisehafen=Bremen&lang=de

Auf diesem Schiff war auch der ihm bekannte Journalist Ladislaus Frank.

Bald nach seiner Ankunft in Shanghai beschloss er, eine Zeitschrift zu veröffentlichen, die GELBE POST. Er war Herausgeber und Autor vieler Beiträge.

In Shanghai begann er sich auch mit chinesischen Filmen zu beschäftigen und schrieb darüber mehrere Artikel.

Da die Zeitschrift finanziell nicht erfolgreich war und er auch unter gesundheitlichen Problemen litt, die durch das schwüle Klima verstärkt wurden, konnte er die Arbeit bald nicht mehr fortsetzen. Außerdem ergab sich eine ungewöhnliche Gelegenheit, nach Australien weiterzureisen.

Zu der kleinen Reisegruppe gehörte auch die Berliner Schauspielerin Eva, die nach dem Krieg dorthin zurückkehren konnte und eine Weile in der DDR lebte.

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Storfer erholte sich jedoch nicht und starb im australischen Exil schon 1944.

Er hatte wohl nicht geheiratet und es gab offenbar keine Nachfahren.

Die ersten Hefte seiner Chinazeitschrift wurden später nachgedruckt.

 

Dr. Thomas Kampen

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Zuletzt bearbeite von:: Joost Brokke
Letzte Änderung: 28.05.2022
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