Kiew – Wien – Shanghai – Melbourne: Mark(us) Siegelberg (1895-1986) 

Siegelberg wurde 1895 geboren, studierte in Bern und Wien und war - als er 1938 verhaftet wurde - ein verheirateter Jurist und Journalist. Der Doktortitel wurde ihm von den Nazis entzogen.

 

„Am 17. Juli 1942 wurde ihm der an der Universität Wien erworbene Doktorgrad aus rassistischen Gründen aberkannt.“ (https://gedenkbuch.univie.ac.at/?id=index.php?id=435&person_single_id=40627 )

 

Nach Entlassung aus Buchenwald (1939) konnte er nach Shanghai emigrieren. Er arbeitete dort unter anderem für Zeitschriften wie "The Shanghai Herald" und "Shanghai Jewish Chronicle".

Dort schrieb er auch Theaterstücke wie Die Masken fallen und Die Fremde Erde.

 

Schon nach drei Jahren gelang ihm die Weiterreise nach Australien und er lebte vorübergehend in Melbourne.

Auf dem gleichen Schiff fuhr auch der Journalist (Gelbe Post) A.J. Storfer.

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Auch in Australien war er journalistisch tätig. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Siegelberg wieder in Österreich.

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Literatur:

 

Michael Philipp: Nicht einmal einen Thespiskarren – Exiltheater in Shanghai 1939–1947.

 

Mark Siegelberg, Hans Schubert: „Die Masken fallen“ – „Fremde Erde“. Zwei Dramen aus der Emigration nach Shanghai 1939–1947. Hg. von Michael Philipp und Wilfried Seywald. Hamburg: Hamburger Arbeitsstelle für deutsche Exilliteratur, 1996.

 

Mark Siegelberg: Das zweite Gesicht / The Face of Pearl Harbor. German and English Parallel Text. Hg. von Tomas Sommadossi. München: Iudicium, 2017.

 

 

Dr. Thomas Kampen

Zuletzt bearbeitet von: Joost Brokke
Letzte Änderung: 26.05.2022
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