Sinologie in den Beruf: Dr. Christian Straube

Zum Abschluss des Jahres 2020 konnten wir am 1. Dezember unseren Alumnus Dr. Christian Straube für unsere Vortragsreihe „Sinologie in den Beruf“ gewinnen. Christian Straube ist Programm-Manager für das China-Programm der Stiftung Asienhaus in Köln und präsentierte in seinem Vortrag die spannende zivilgesellschaftliche Dialogarbeit mit China und warum Sichtbarkeit während der Bewerbungsphase für eine Stelle im China-Bereich extrem wichtig ist.

Bereits im Studium der Modernen Sinologie, Politikwissenschaft Südasien und Volkswirtschaftslehre an der Universität Heidelberg, war für Christian Straube klar, dass eine Spezialisierung in einem Forschungsgebiet und die abstrakte Ausarbeitung einer wissenschaftlichen Idee einen großen Anreiz bietet. Daher führte ihn der Abschluss des Magisterstudiums, mit Studienaufenthalten in Peking, direkt in die Promotion. Ein Impulsgeber war dabei auch das Buch „Africa's Freedom Railway: How a Chinese Development Project Changed Lives and Livelihoods in Tanzania“ von Jamie Monson. Im Zentrum des Sachbuchs stehen die Auswirkungen eines chinesischen Infrastrukturprojekts in Tanzania auf die lokale Bevölkerung. Einblicke in das Leben der ehemaligen Eisenbahnarbeiter waren eine Inspirationsquelle für die spätere Forschungsarbeit von Christian Straube. Mit diesem Ziel vor Augen suchte er nach einer bezahlten Doktorandenstelle. Während Seiner Suche gewann er den Logo-Wettbewerb für das Chinese in Africa/Africans in China (CA/AC) Research Network. Sie führte ihn schliesslich nach Halle an das Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung, wo er die soziale Infrastruktur im sambischen Bergbausektor bzw. chinesischen Bergbauunternehmen in Sambia untersuchte und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg promoviert wurde.

Chinese in Africa/Africans in China (CA/AC) Research Network

Wie auch auf dem Weg zur Promotion, war auf dem Weg zur Stiftung Asienhaus die Sichtbarkeit der eigenen Expertise z.B. in den sozialen Netzwerken ein ausschlaggebender Faktor, den Christian Straube Zuhörer:innen und Studierenden der Sinologie mitgeben möchte. Es ist zu empfehlen den Bewerbungsprozess in umgekehrter Reihenfolge anzugehen: Nicht Bewerbung, dann Job, sondern anders herum. Als erstes arbeitet man an der eigenen Selbstpräsentation, Networking und Sichtbarkeit in dem Berufsfeld „China“. Erst danach ist man so weit, sich zu bewerben, und einige Jobangebote tun sich dadurch vielleicht erst auf.

Zuletzt präsentierte Christian Straube, was an Dialogarbeit faszinierend ist und stellte damit seine Arbeit als Programm-Manager in der Stiftung Asienhaus vor. In dieser Arbeit kann er das erworbene Wissen aus Studium und Promotion anwenden und mittels dieses Know-How zwischen diplomatischen Gesprächen und Öffentlichkeitsarbeit eine Brücke zwischen China und Deutschland/Europa schlagen. Es ist eine Arbeit voller Perspektivenwechsel und Begegnungen mit Menschen aus aller Welt.

Zusammenfassend gibt Dr. Christian Straube Berufseinsteigern die Empfehlung, dass Sichtbarkeit, Soft Skills und insbesondere Networking nützliche Handwerkzeuge für den Berufseinstieg sind - und China-Kenntnis wird in Deutschland akut gebraucht!

 

Katherina Ho

Zuletzt bearbeitet von: Mariana Münning
Letzte Änderung: 25.05.2021
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