Prof. Dr. Anja Senz Wirtschaft, Staat und Gesellschaft im heutigen China
Die Volksrepublik China ist nicht nur eine der großen Volkswirtschaften der Welt, sondern auch ein zentraler Akteur in der internationalen Politik – mit einem politischen System, das sich deutlich von westlichen Demokratien unterscheidet. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen China ermöglicht differenzierte Perspektiven auf Macht, Ordnung und Wandel in einer global verflochtenen Welt.
Unsere Abteilung widmet sich der interdisziplinären Analyse politischer, sozio-ökonomischer und kultureller Entwicklungen in der Volksrepublik China ab der Reform- und Öffnungsphase. Wir befassen uns mit innerchinesischen Transformationsprozessen ebenso wie mit Chinas globaler Rolle sowie den Dynamiken in der heutigen chinesischsprachigen Welt.
Schwerpunkte in der Lehre
China prägt die Welt von heute – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Die Lehrveranstaltungen unseres Arbeitsbereiches bieten einen fundierten Zugang zu Strukturen, Prozessen und Akteuren, die China prägen. Dies berührt Fragen von sozialem Wandel, wirtschaftlichen Dynamiken, staatlicher Ordnung, regionaler Vielfalt sowie transnationalen Beziehungen. In theoretischer und methodischer Hinsicht werden Ansätze aus den Sozial- und Kulturwissenschaften eingeführt. Wer sich mit dem heutigen China wissenschaftlich beschäftigt, gewinnt nicht nur tiefe Einsichten in einen bedeutenden Kulturraum, sondern auch Schlüsselqualifikationen für eine komplexe Welt, die durch globale Verflechtung und geopolitische Spannungen gleichermaßen gekennzeichnet ist.
Schwerpunkte in der Forschung
Unsere Forschung widmet sich den politischen und sozio-ökonomischen Dynamiken in der chinesischsprachigen Welt, indem sie die Wechselwirkungen zwischen staatlicher Ordnung, sozialem Wandel und wirtschaftlichem Handeln aus der Perspektive involvierter Akteur:innen untersucht. Dabei werden auch transnationale Verflechtungen sowie die globalen Auswirkungen innerchinesischer Entwicklungen berücksichtigt, um autoritäre Herrschaftsmechanismen, alltägliche Manifestationen von Staatlichkeit und politische wie ökonomische Prozesse als gesellschaftliche Praxis differenziert zu analysieren. Im Mittelpunkt der Forschung stehen empirisch fundierte Studien, die theoriegeleitete Ansätze mit qualitativen Methoden – insbesondere Feldforschung, Interviews und die Analyse chinesischsprachiger Primärquellen – verbinden. Ziel ist es, Logiken politischen Handelns in China verständlich zu machen und kritisch zu reflektieren, um so zur wissenschaftlichen Debatte und einem öffentlichen Diskurs über das gegenwärtige China beizutragen. Aktuelle Forschungsvorhaben konzentrieren sich auf Chinas Grenzregionen, Umwelt- und Ressourcenpolitik sowie wirtschaftliche Entwicklungen.
