Newsletter-Archiv: März 2018

Bei der Berlinale dieses Jahr wurden wieder einige chinesische Filme gezeigt. Einer von diesen Filmen war Monster Hunt 2 (捉妖记2 Zhuoyaoji 2) von Regisseur Raman Hui (許誠毅 Xu Chengyi), die Fortsetzung eines chinesischen Kassenschlagers von 2015.
Auch der zweite Teil konnte finanziellen Erfolg erzielen. So hat der Film bereits einen Rekord für den profitabelsten Eröffnungstag in China aufgestellt. Allerdings sollte finanzieller Erfolg nicht das einzige sein, auf das man achtet. Der Film ist ein Mix aus Animation und Live Action und konnte für den zweiten Teil schauspielerische Größen wie Tony Leung Chiu-Wai 梁朝偉, bekannt etwa aus Chungking Express(重慶森林 Chongqing Senlin), gewinnen. Das Hauptaugenmerk sollte aber auf den technischen Aspekten des Films liegen.
Hui, der schon an Animationsfilmen wie Shrek gearbeitet hat, sieht in dem Film einen großen Sprung in der technischen Qualität chinesischer Animationsfilme. Auch verschiedene Rezensionen zum Film, die in ihrer Meinung zur Story eher auseinandergehen, sagen alle, dass die technischen Aspekte der Animation lobenswert sind. Ihr könnt euch ja den Trailer anschauen und euch ein eigenes Bild davon machen. Ein dritter Teil ist jedenfalls schon geplant.
Zum Abschluss noch Raman Huis Meinung zur Arbeit an Animationsfilmen in China: „When I first came back [to Asia], animators were mostly operators. I needed to tell them what to do and show them the steps. I’ve forced them to think, and they are doing so. That means I can ask the animators’ opinions more and ask for suggestions, where previously they’d be surprised that I was even asking“ (variety.com)

Wie einigen vielleicht schon aufgefallen ist, ist in letzter Zeit regelrechte Hochsaison für Awards und Filmfestivals. Auch Hongkong hat seinen Teil an lokalen und internationalen Filmfestivals, und das HKIFF ist eines davon.
Dieses Jahr wird das Festival durch zwei Filme von taiwanischen Regisseuren eröffnet. Einer davon, Omotenashi おもてなし von Jay Chern (陳鈺杰 Chen Yujie), ist eine taiwanisch-japanische Koproduktion. Da sowohl Mandarin als auch japanisch gesprochen wird, könnte der Film für einige am ZO interessant sein. Den anderen Eröffnungsfilm, Xiao Mei 小美 von Maren Hwang (黃榮昇 Huang Rongsheng) konnte man übrigens auch bei der diesjährigen Berlinale sehen.
„Filmmaker in Focus“ ist dieses Jahr Brigitte Lin Ching-Hsia 林青霞, die man wie Tony Leung unter anderem ebenfalls aus dem Film Chunking Express kennt. In einer Retrospektive werden 14 ihrer Filme gezeigt, unter anderem eine neu restaurierte Version ihres ersten Films Outside the Window (窗外 Chuangwai).
Neben dem Filmprogramm werden auch sogenannte „Master Classes“ geboten, in denen die Teilnehmer von Filmschaffenden lernen können. Dieses Jahr wird unter anderem der deutsche Regisseur Werner Herzog und der taiwanische Regisseur Tsai Ming-Liang 蔡明亮 eine dieser „Master Classes“ geben. Außerdem wird Tsai Ming-liangs 2017er Film The Deserted (家在蘭若寺 Jia zai Lanresi) gezeigt, der erste Virtual Reality Film in chinesischer Sprache. Ein buntes Programm also. Ihr könnt ja selbst ein wenig darin rümstöbern. Unten habt ihr einen Link zu Omotenashi auf der Homepage der Festspiele

++++ NEWS ++++ Dieses Wochenende finden in Düsseldorf und Frankfurt das 3. Chinesisches Filmfestival in Deutschland statt! Wer heute oder morgen noch nichts vor hat, kann auch dort vorbeischauen. ++++ Regisseur Park Chan Wook’s 박찬욱 Film Die Taschendiebin (아가씨 Agassi) hat als erster koreanischer Film überhaupt bei den British Academy Film Awards 2018 gewonnen. ++++ Nintendo arbeitet zusammen mit Illumination Studios an einem animierten Super Mario Film. ++++