„F*cking amazing!“ - Goldene Palme in Cannes
Der Regisseur Qiu Yang 邱阳 bekam Ende Mai die Goldene Palme für den besten Kurzfilm auf dem internationalen Filmfestival in Cannes, die er mit dem obigen Kraftausdruck annahm. Sein Film „A Gentle Night“ (小城二月, 2017) spielt in seiner Heimatstadt Changzhou, in ihm sucht eine Mutter während des Neujahrfest nach ihrer verlorenen gegangenen Tochter.
Als up-and-coming Regisseur ist Qiu bisher nur mit Kurzfilmen auf Festivals aufgetreten. Der 27-jährige gebürtige Chinese studierte in Melbourne, Australien und residiert im Moment in Paris – nach China fährt er (nach eigener Aussage) nur zum Urlaub.
Nachdem er in einem frühen Kurzfilm die chinesischen Menschen in Melbourne porträtierte, widmet er sich dem alltäglichen Leben, das sich nun meist in China abspielt. Bereits 2015 war der junge Regisseur im Cannes Film Festival als Student mit seinem Abschlussprojekt „Under the Sun“ (日光之下, 2015) im Rennen. Der 19-minütige Film dreht sich um Manipulation im Leben der Einzelnen (Chinesen): Eine Familie möchte den Helfer einer verunfallten Frau als Täter darstellen und erpressen, ein Baumeister soll beim Projekt pfuschen, eine Mutter leidet unter der Spielsucht ihres Sohnes. Qiu sucht nach Filmszenarien in der realen Welt:
“I always take inspiration from real life. Everything in my films either happened to me, or are real stories I heard. I don’t really imagine stories or drama. Newspapers are actually one of my inspiration sources for my projects. I’m always more interested in the story behind the headline, the history that leads up to the “headline moment,” or the aftermath.”
(vom AFI Interview unten, 21.April 2017)
Die Werke des Regisseurs zeichnen sich durch die Amateurschauspieler aus – sowohl in „Under the Sun“ als auch in „A Gentle Night“ castete Qiu Menschen aus seiner Heimatstadt. Ersterer wird außerdem im Moment von ihm in Spielfilmlänge ausgearbeitet. Vielleicht kriegen auch wir ihn dann mal im Kino oder auf DVD zu Gesicht!
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