Wolfgang Bauer, Günther Debon und Li Mirok in München

„ … Hannover, wo er 1938 das Abitur … ablegte. Statt des Studiums schlossen sich daran Arbeits- und Wehrdienst an. 1948 nach der Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft, in die er 1944 geraten war, nahm er in München das Studium der Sinologie … auf, das er 1953 mit der Promotion abschloß.“ (H. Walravens: Günther Debon zum Gedenken, in NOAG 179-180 (2006), S. 7ff.)

 

„ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als ich Günter Debon im Ostasiatischen Institut zum ersten Mal begegnete

...

hatte es mich zu Anfang des Wintersemesters 1948/49 in die Einsamkeit jenes Institutsraumes verschlagen, wo Günter Debon schon im zweiten Semester studierte

Risiken dieses Studiums, die mir nicht zuletzt dadurch vor Augen traten, daß er mir zunächst der einzige Student zu sein schien

Eine Unterscheidung nach Semestern fand im Unterricht damals kaum statt. Obgleich bloß ein Anfänger, nahm ich schon im ersten Semester an sämtlichen Vorlesungen und Übungen teil

An Haenischs Lektüre … ebenso wie an Mirok Lis vierstündige Übersicht über „Die Literaturen Ostasiens und an seiner Lektüre des Buches Chuang-tzu

Professor Haenisch war ein strenger Historiker

Die Literaturvorlesungen von Mirok Li hingegen berührten das Gebiet der chinesischen Poesie …

Jeder, der an diesen, in einem kleinen Kreis durchgeführten Übungen unter Mirok Li, einem hinreißenden Kalligraphen, teilnahm, wird sie nie vergessen haben.“ (W. Bauer, in: Ganz allmählich, 1986, S.15-17)

 

 

„ … und der Lektor Mirok Li, jener koreanische Schriftsteller, dem Wolfgang Bauer bis zuletzt ein dankbares Andenken bewahrt hat und zu dessen Romanneuauflage Der Yalu fließt: Eine Jugend in Korea er noch 1996 ein Vorwort beisteuerte.“ (H. Schmidt-Glintzer: Zum Tode von Wolfgang Bauer, in NOAG 161-162 (1997), S. 26)

 

 

„Die traurigste Fahrt war die nach Ebenhausen im Isartal, zur dortigen Klinik. Da lag Mirok Li mit einer unheilbaren Krankheit. Am Tage vor seinem Tod hatte man ihm eine besondere Mahlzeit gebracht, dazu eine Flasche Sekt. Die tranken wir nun, zu viert oder fünft, mit ihm gemeinsam.“ (G. Debon: Gemeinsame Fahrten, in: Facies Facetten – In Memoriam Wolfgang Bauer, 2000, S. 41)

 

 

 

Siehe auch:

Li, Mirok: Der andere Dialekt / Mirok Li. -

Seoul, Korea: Sungshin Women's Univ. Pr., 1984

 

Li, Mirok: Der Yalu fliesst : eine Jugend in Korea / Mirok Li. Hrsg. von Kyu-Hwa Chung.

Mit Ill. von Im-Pok Chung und einem Vorw. von Wolfgang Bauer. - St. Ottilien: Eos-Verl., c 1996.

 

Thomas Kampen

Zuletzt bearbeitet von: Joost Brokke
Letzte Änderung: 11.06.2022
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