Newsletter Dezember 2014 Nr. 79

INHALT

Chen Yin und Zhang Lan: Zwei chinesische Kinder in Xinjiang und in der Sowjetunion

Was machen eigentlich die lieben Kleinen, während ihre Eltern die kommunistische Revolution vorantreiben? Die Lebensgeschichten der Geschwister Chen Yin und Zhang Lan bieten einen Einblick ins das Leben der Kinder chinesischer Revolutionäre.

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Sprachkolumne – Wortspiele verboten!

Diese Kolumne hat sich bisher mit den Blüten der chinesischen Sprache im Internet beschäftigt. Die Sprache der Netizens überrascht uns immer wieder mit Übergriffen auf die chinesische Grammatik, lustigen Phrasen und einer unerschöpflichen Findigkeit was Synonyme für zensierte Begriffe angeht. Nun sollen Wortspiele aus den Chinesischen Medien verbannt werden.

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Territorialkonflikte und zivilgesellschaftlicher Aktivismus: Die Baodiao-Bewegung

Der Konflikt um die Senkaku-/ Diaoyu-Inseln beschäftigt die internationale Politik bereits seit mehreren Jahrzehnten. Abseits des internationalen Parketts beförderte der Disput zu Beginn der 1970er Jahre auch politischen Aktivismus innerhalb der Bevölkerung. Jason Franz berichtet von den Anfängen der Baodiao-Bewegung.  

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SHAN-Newsletter Jahresrückblick

Lassen sie mit uns das Jahr in SHAN-Newslettern Revue passieren.

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Chen Yin und Zhang Lan: Zwei chinesische Kinder in Xinjiang und in der Sowjetunion

Chen Yin wurde 1928 in Kaifeng, seine Schwester Zhang Lan 1931 in Tianjin geboren. Sie hatten die gleichen Eltern; die unterschiedlichen Namen und Orte waren wohl eine Folge der konspirativen Aktivitäten der Eltern. Der Vater benutzte - unter anderem - die Namen Chen Peisheng und Zhang Fang (Weitere Informationen zu Zhang Fang finden sie hier). In der ersten Hälfte der dreißiger Jahre lebte die Familie meist in Shanghai, wegen akuter Verhaftungsgefahr erfolgte 1935 jedoch die Flucht in die Sowjetunion.    

In Xinjiang  

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Sheng Shicai
1936 übernahmen die Eltern eine gefährliche Mission in Xinjiang; in der Nähe der heutigen Stadt Urumqi gingen dann auch die Kinder zur Schule. Zu dieser Zeit war der dortige Warlord Sheng Shicai (1897-1979) an einer Zusammenarbeit mit der Sowjetunion interessiert und beschäftigte einige aus Moskau kommende Berater; vorübergehend duldete er auch die Aktivitäten chinesischer Kommunisten. (In dieser Zeit gab es auch eine Flugverbindung von Moskau über Urumqi nach Lanzhou und Chongqing.) Anfang der vierziger Jahre änderte Sheng Shicai seine Strategie, brach mit Moskau und verbündete sich mit Chiang Kaishek in Chongqing. Sheng ließ nun viele Kommunisten verhaften, einige wurden hingerichtet (wie z.B. Mao Zedongs jüngerer Bruder Mao Zemin). In Xinjiang lebte damals auch Zhang Wenqiu (die Anfang der dreißiger Jahre ebenfalls in Shanghai gearbeitet hatte) mit ihren Töchtern (Weitere Informationen hierzu finden sie hier). Sie verbrachten mehrere Jahre im Gefängnis.     

In der Sowjetunion  

Anfang 1941 sollten die Eltern eine neue Aufgabe in Nordchina übernehmen, die Kinder wurden nun in die Sowjetunion in ein Kinderheim geschickt. Kurz darauf griffen deutsche Truppen die Sowjetunion an, sodass die Geschwister ausgerechnet die schwierigen Kriegsjahre dort erlebten. Sie wohnten vorübergehend in Iwanowo, wo auch die Söhne Mao Zedongs (Anying und Anqing), die Tochter Li Min, sowie die Tochter des Generals Zhu De (Zhu Min) lebten. (Weitere Informationen zu Li Min finden sie hier.)   

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In der Sowjetunion
Chen Yin, der inzwischen Mitglied des kommunistischen Jugendverbands geworden war, beendete 1947 die Schule und begann zu studieren. Zhang Lan begann ihr Studium 1949 in Moskau. Anfang 1950 sah sie dort Mao Zedong und Zhou Enlai, die gerade die Verhandlungen für den sino-sowjetischen Freundschaftsvertrag führten und bei dieser Gelegenheit die chinesischen Studierenden in der Sowjetunion empfingen. Nach ihren Abschlüssen kehrten die Geschwister Mitte der fünfziger Jahre nach China zurück.     

In der Volksrepublik China  

Wie vielen damaligen Absolventen wurden ihnen Arbeitsplätze in verschiedenen Provinzen zugewiesen; mit den in Beijing lebenden Eltern, von denen sie schon mehr als 12 Jahre getrennt waren, hatten sie auch jetzt wenig Kontakt. Erst nach dem Tod der Mutter (1979), bekam Chen Yin eine Stelle in der Hauptstadt und konnte sich mehr um seinen Vater kümmern.  (Dieser verfasste gerade seine Memoiren). Zhang Lan arbeitete in der Stadt Luoyang (Provinz Henan). Der Vater starb 1995 in Beijing, zu dieser Zeit waren die Kinder schon im Rentenalter.   

1998 wurden einige Überlebende noch einmal nach Iwanowo eingeladen; in diesem Zusammenhang entstanden einige Presseberichte und andere Publikationen. Im Frühjahr 2010 wurden offenbar in der russischen Botschaft in Beijing zum Jahrestag des Kriegsendes einige Personen geehrt, zu denen auch Chen und Zhang gehörten.   

PS

Über die chinesischen Kinder in der Sowjetunion gibt es einen - leider wenig überzeugenden - Spielfilm mit dem Titel 红樱桃 Hong Yingtao / Red Cherry (1995).  Die Inhaltsangabe beginnt folgendermaßen:  1940年冬,中国孤儿楚楚和罗小蛮被送入莫斯科近郊的伊万诺夫国际儿童院学习.  

Weitere Informationen zum Internat in Iwanowo finden sie hier.

 

Dr. Thomas Kampen

 

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Sprachkolumne - Wortspiele verboten!

Ende November wurde eine Anweisung an alle Radio- und Fernsehstationen Chinas herausgegeben: “Information zur ordnungsgemäßen Nutzung der chinesischen Sprache und Schriftzeichen in Radio, Fernsehen und Werbung“《关于广播电视节目和广告中规范使用国家通用语言文字的通知》. Diese Anweisung verbannt alle nicht-standardisierten Versionen chinesischer Idiome (成语), die semantisch “inkorrekte” Nutzung derselben, die “uninformierte”, unorthodoxe Nutzung von Idiomen, “ungrammatikalische” Nutzung chinesischer Zeichen, die Verwendung von englischen Abkürzungen, phonetische “Verwechslungen” und vieles mehr aus chinesischen Radio- und Fernsehprogrammen.

Diese Kolumne hat sich bisher ebenjenen Phänomenen gewidmet. Solche meist im Internet geborenen, aber auch zu Werbezwecken verwendeten Sprachspiele, offenbaren nicht nur die Wandlungsfähigkeit der chinesischen Sprache und sind für uns interessante Absonderlichkeiten. In China dienen sie zunächst oft dem Umgang mit alltäglichen Problemen, sonst unaussprechlichen Gefühlen, die Teil der der rapiden Entwicklung des Landes sind. Vor allem aber sind sie ein Mittel chinesische Zensoren zu überlisten. Oftmals gehen diese über den Austausch phonetisch gleicher Zeichen entstandenen Sprichwörter auch direkt in die Alltagssprache ein.

Grund für die Erinnerung an die schon zuvor vorhandenen Regelungen und des Verbots ist angeblich die “Sorge” um den Verlust des Wissens um die korrekte Nutzung der chinesischen Sprache. Lehrer und Eltern würden bei Schülern zunehmend Zeichenverwirrung und “unkorrekte oder ungrammatische” Zeichennutzung feststellen. Die Sorge gelte daher dem Erhalt der traditionsreichen chinesischen Kultur, insbesondere dem Erhalt der “normierten Implikationen” und des Wissens um die historischen Hintergründe einiger chinesischer Idiome, als Teil ebenjener “nationalen Tradition”.

Radio- und Fernsehstationen werden daher angehalten Untertitelung und Synchronisation zu überprüfen, Moderatoren sollen Standard-Chinesisch sprechen, keine dialektalen Einwürfe machen und sich an die normierte Bedeutung von Idiomen halten. Auch in der Werbung seien solche Wortspiele zu vermeiden.

 Wäre der Bann nicht so ernst gemeint, könnte man die “Anweisung” fast eins zu eins in ein Satiremagazin übernehmen. Dazu müsste dem Ganzen nur eine Bemerkung zur Geschichte der chinesischen Sprache nach 1850 und Fußnoten zu grammatikalischen Wendungen hinzugefügt werden. Fast jeder der Sätze wäre noch vor 100 Jahren schwer verständlich gewesen und ohne den Einfluss westlicher Grammatik auf das Japanische und Chinesische undenkbar. Genauso könnte man die japanischen Neologismen zählen, die sich in der Anweisung nur so tummeln. Kommentieren könnte man ebenso die Gefahr, die von der wahren Kenntnis oftmals hochpolitischer klassischer chinesischer Gedichte ausgehen könnte. Oder die Tatsache, dass all diese Neologismen und Wortspiele mit zunehmendem Wissen um ihre womöglich klassischen Ursprünge und verborgenen Bedeutungen nur umso interessanter und womöglich subversiver würden.

 

Ich möchte die Gelegenheit nutzen um das zu leisten, zu dem die chinesische Regierung, wäre sie ernsthaft besorgt um den “Erhalt der traditionellen Kultur und der chinesischen Sprache”, ihre Medien (und Schulen) anhalten müsste: Schauen wir uns doch zwei der offiziell kritisierten Phrasen mal genauer an.

 

我不能同意你更多 - I cannot agree with you anymore.

Dieser Satz ist im Chinesischen ungrammatisch und erinnert uns vielleicht an Sätze wie “I only understand train station” oder “I think I spider”. Er entspringt einer direkten Übersetzung aus dem Englischen. Wenn man Foren durchstöbert, stellt man tatsächlich fest, dass der genaue Wortlaut des englischen Originals, und vor allem die Ambiguität des Satzes, nicht mehr allen Nutzern bewusst zu sein scheint. Ohne das Bewusstsein für seine grammatikalische – naja – “Besonderheit” würde er jedoch nicht einmal auffallen (und gefallen).

 

人艰不拆: Seid doch etwas nachsichtig mit mir!

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Der Satz kommt aus dem Lied “Lügen” (auf Englisch als “Fairy Tale” betitelt) des taiwanesischen Sängers Lin Yoga (
https://www.youtube.com/watch?v=j44-dcqD3b0) in dem es heißt: 生已经如此有些事情就穿了 “Das Leben ist schon so hart, diese Angelegenheiten will ich nun nicht auch noch offenlegen”. Genauso wie aus klassischen Gedichten Zeilen und einzelne Zeichen oder Versanfänge entnommen wurden, um eigene Idiome und Sinneinheiten zu bilden, die oft auch von ihrem eigentlichen Kontext befreit fungieren können, so wurde aus dieser Liedzeile ein Idiom gebildet. Egal wie viel man von der musikalischen oder literarischen Qualität des Liedes hält – allein die Tatsache, dass junge Chinesen ihre Gefühle mit Hilfe traditioneller Formen äußern, kann als Triumpf klassischen Bewusstseins gedeutet werden!

 

 

 

Die “Anweisung” in voller Länge finden sie hier.

Offizielle Standpunkte und Kommentare:

politics.people.com.cn/n/2014/1208/c1001-26165824.html

opinion.people.com.cn/n/2014/1204/c1003-26143799.html

 

Odila Schröder

 

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Territorialkonflikte und zivilgesellschaftlicher Aktivismus: Die Baodiao-Bewegung

Die Senkaku-/ Diaoyu-Inseln – eine kleine, unbewohnte Inselgruppe ca. 100 Seemeilen von Taiwan entfernt – rückten in den letzten Jahren immer wieder in das Licht der Weltöffentlichkeit. Sie sind Gegenstand eines langjährigen Territorialdisputs zwischen China, Japan und Taiwan, der in Abständen seit den Berichten von Öl- und Gasvorkommen im Jahr 1969 immer wieder für Furore gesorgt hat. Anders als man erwarten würde, ging die „Furore“ in den meisten Fällen jedoch nicht von den Regierungen in Beijing, Tokio oder Tapei aus, sondern von ihren aktivistischen Bürgern. Diese zeigten sich, ganz im Gegensatz zu der in „Asien“ so häufig beklagten/gepriesenen Autoritätsgläubigkeit und fehlenden Zivilgesellschaft, im Bezug auf die Inseln politisch äußerst engagiert.

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Tatsächlich mischten Aktivisten seit Ausbruch des Disputs kräftig mit, um ihre zögerlichen politischen Stellvertreter aus der Reserve zu locken. Diese machten sich jedoch keine Illusionen über ihre Chancen, den Disput mit oder ohne Zwangsmittel schnell für sich entscheiden zu können (Territorialfragen sind gewöhnlich weder mit den Kontrahenten, noch mit  der eigenen Bevölkerung verhandelbar). Die pragmatische Lösung lautete daher, nicht viel Wind um die Sache zu machen und die Entscheidung des Konflikts den nachfolgenden Generationen zu überlassen – sei es nun in der Hoffnung, dass diese klüger und vernünftiger sein würden (ungefähr so formulierte es 1978 zumindest Deng Xiaoping), oder sei es in der Hoffnung, dass sich diese aufgrund der relativen Zunahme militärischer Kapazitäten besser durchsetzen können würden. So verwundert es nicht, dass es vier taiwanesische Aktivisten waren, die am 2. September 1970 erstmals zu den Inseln fuhren und mit dem Aufstellen der Flagge eigenmächtig auf die taiwanesische Souveränität pochten, von der ihre legale Ausüberin (die Regierung der Republik China auf Taiwan), in diesem Moment nichts wissen wollte (handelte es sich bei Japan doch um den wichtigsten Verbündeten der USA, dem spätestens seit der Quemoy-Krise von 1954 unentbehrlichen Garanten der eigenen Sicherheit). Ironischerweise verlor ja die Republik China bereits ein knappes Jahr später ihre äußere Souveränität langfristig, nachdem die Volksrepublik mit der Verabschiedung der Resolution 2758 ihren Platz im UN-Sicherheitsrat und ihre Rolle als legitime Vertreterin Chinas eingenommen hatte. Auch wenn es für die Entscheidung vermutlich kaum Gewicht hatte, ist es doch bezeichnend, dass diesem Souveränitätswechsel nicht nur der Nixon-Schock vorausging, sondern auch eine tiefgreifende, innenpolitische Legitimitätskrise der Regierung auf Taiwan, die sich nicht zuletzt an der von der Bevölkerung als schwach wahrgenommenen, außenpolitischen Performanz der Regierung im Bezug auf die umstrittenen Inseln entzündet hatte.

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Nachdem die japanische Küstenwache die chinesische Flagge auf den Inseln im September 1970 entfernt, und ein paar taiwanesische Fischerboote aus den umliegenden Gewässern verdrängt hatte, war aus den vier Aktivisten in kurzer Zeit eine breite Masse von Empörten geworden, die sich besonders aus den chinesischen Diaspora rekrutierte und sich im Dezember in einer weltweiten Protestwelle äußerte, die in erster Linie von den chinesischen (Auslands-)Studenten in Nordamerika, aber auch in Europa, Südostasien und Australien getragen wurde. Traditionsbewusst kulminierten die Proteste am 9. Dezember, dem Jahrestag der großen anti-japanischen Protestbewegung von 1935  (一二九運動). Diese Protestwelle, der Ende Januar 1971 noch eine Zweite folgte, markiert die historische Geburtsstunde der Baodiao-Bewegung (保釣運動). Wie es für die neuen, chinesischen „Bewegungen“ charakteristisch zu sein scheint, war jedoch auch „Baodiao“ weniger eine kohärente Bewegung, sondern mehr ein zerfasertes Zusammenwirken von lokalen Komitees unterschiedlichster politischer Colleur, die sich mit jeweils eigenen Flugschriften und kurzlebigen Journalen Gehör zu verschaffen suchten (die vermutlich einflussreichste davon war die in zwei Ausgaben erschienene Zhanbao 戰報). Während die Bevölkerung auf dem chinesischen Festland erfolgreich von den Ereignissen abgeschnitten blieb, kam es in Hongkong zu gewaltsamen Ausschreitungen. Auf Taiwan, wo Baodiao der Repression des autokratischen Regimes ausgesetzt war, unterzeichneten 2000 Studenten mit ihrem Blut eine Petition zur Verteidigung der Inseln. Aber auch wenn sich Baodiao nach dem Verlust des anfänglichen, „patriotischen Konsenses“ entlang der unterschiedlichen, ideologischen Fronten zerrieb (pro-/anti-kommunistisch, pro-/anti-japanisch, pro-westlich/anti-imperialistisch), sollten die Protestwellen von 1970/71 noch zu einer wichtigen Referenz für spätere Aktivistengenerationen werden. In den letzten Jahren kam es zu einer regelrechten „Baodiao-Nostalgie“, die, unter dem Leitbild der „chinesischen Einheit“ (mit Fokus auf die beiden Ufer der Taiwanstraße), zunehmend auch von offizieller Seite befördert wure (z.B. durch Ausstellungen zu den Ereignissen von 1970/71 an nationalen Universitäten wie der Tsinghua-Universität in Beijing). Wie es dazu kam soll Gegenstand des nächsten Artikels sein.

 

Literatur:

Chang Chun-kai (2012): Generation and Era: The Defending Diaoyutai Movement and NTU Student Activism in 1970s Taiwan [shidai yu shidai: 1970 niandai Taida Baodiao yu xuesheng yundong 世代與時代:1970 年代台大保釣與學生運動]. Master Thesis, National Taiwan University.

Deans, Phil (2000): “Contending Nationalisms and the Diaoyutai/Senkaku Dispute,” in: Security Dialogue, 31, 119-131.

Jacobs, J. Bruce (2012): Democratizing Taiwan. Leiden: Brill.

Wang, Chih-ming (2009): “Tracking Baodiao: Diaspora, Sovereignty, and Chinese American Resistance,” in: The Journal of the Chinese Historical Society of America. Special Issue: Seizing the Moment. Twentieth Century Chinese American Activism, 128-136.

Bildquellen:

http://www.google.com/url?sa=i&source=images&cd=&ved=0CAgQjRw&url=http%3A%2F%2Fwww.kmtusa.org%2F20320251053836427880%2Fb626&ei=moaaVL33F4LqyQO4h4LgDQ&psig=AFQjCNFMU4XFAULLLggrrRQrXDPhBw81ow&ust=1419499546479414

http://img.hexun.com/2008-06-16/106716540.jpg

 

Jason Franz

 

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SHAN-Newsletter Jahresrückblick

Das SHAN-Jahr begann 2014 im Februar. Im Newsletter 74 berichtete Thomas Kampen von den berühmten Unbekannten Lu Cui und Rao Shushi, die beide einen Teil ihrer Karriere in Paris und New York verbrachten. Esther Bouzy rezensierte für uns die Biographie Scottish Mandarin, die das Leben von Sir Reginald Johnson, dem Tutor Puyis näher beleuchtet. Odila Schröder fasste für uns die Ergebnisse der Bundestagung „Chinesisch als Fremdsprache an Schulen“ des Fachverbands Chinesisch e.V. zusammen und Anna Schiller berichtete vom Shanghaier Heiratsmarkt, wo Chinas kleine Kaiser unter die Haube gebracht werden sollen.

In der Mai-Ausgabe ging Odila Schröder der Frage nach, ob Q eigentlich ein chinesisches Zeichen ist und Thomas Kampen schlug für uns Brücken zwischen chinesischer und Heidelberger Wissenschaft. Janina Heker berichtete von der Lesung aus Mo Yans Werken, die im Konfuzius-Institut stattfand und von der anschließenden Diskussion um die Rolle des Autors als vermeintlicher „Staatsschreiber“. Anna Schiller rezensierte für uns das Buch The Rape of Nanking von Iris Chang, das in Zeitzeugengesprächen die Gräueltaten im Nanjing des Zweiten Weltkriegs aufarbeitet. 

Oliver Schulz organisierte im Juni eine Diskussionsrunde anlässlich des 25. Jahrestages des Massakers am Tian´anmen. In seinem Artikel fasste er die Ergebnisse des Treffens zusammen. Helen Hübner interviewte unter der Rubrik "Erzählen sie mal..." Marina Rudyak, die von ihrer Arbeit bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit berichtete. Einen Einblick in die Anfänge des chinesischen Stummfilms gewährte uns Thomas Kampen in seinem Artikel über die Schauspielerin Li Lili und den Regisseur Sun Yu. Anna Schiller interviewte Vera Grossegesse von der Global China Connection, die ihre 2014 gegründete studentische Initiative zum kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland vorstellte.

Nach der Sommerpause starteten wir in die zweite Hälfte des SHAN-Jahres mit einem Artikel über die Absolventenfeier des Zentrums für Ostasienwissenschaften von Helen Hübner. Von deutschen Auswanderern, die mit dem Schiff in ein neues Leben nach China aufbrachen und von Spionageringen während des Zweiten Weltkriegs berichtete Thomas Kampen. In ihrem Artikel über den Vortrag Claudia Criscinos im Konfuzius-Institut befasste sich Anna Schiller mit der Entwicklung der Shikumen-Architektur Shanghais.

In der November-Ausgabe, dem vorletzten Newsletter des Jahres 2014, rezensierte Josie-Marie Perkuhn für uns das Buch The Emperor and The Princlings. Jason Franz beleuchtete die Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes auf die sinologischen Forschungen zu beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Thomas Kampen erzählte von den Spionen Richard Sorge und Liu Jinzhong im China der 1930er. Der letzte Artikel des Newsletters war zugleich ein Appell und wir baten sie, sich an der Petition zum Erhalt der Qualitätssicherungsmittel zu beteiligen.

Wir danken allen Autorinnen und Autoren, sowie allen Mitarbeitenden, die uns dieses Jahr beim Erstellen des Newsletters tatkräftig unterstützt haben. Ein weiteres großes Dankeschön geht an unsere Leserinnen und Leser. Vielen Dank für ihr Interesse!

 

Anna Schiller

 

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Zuletzt bearbeitet von:
Letzte Änderung: 04.06.2018
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